Der Herr ist auferstanden, Hallelujah!

Frohe Ostern haben wir uns zugerufen – in diesem Jahr zumeist telefonisch. Die eine oder andere Gemeinde hat Gottesdienste im Freien abgehalten zum höchsten Fest der Christenheit. Ostern ist das Fest, in dem vorchristliches und Christliches bis heute sichtbar nebeneinander gefeiert werden: Hasen und Eier für neues Leben nach dem Winter, Lieder und Psalmen als Ausdruck der Auferstehungshoffnung über den Tod hinaus. Die Vorstellung von der Auferstehung hat sich auch außerhalb des Christentums verselbstständigt. Wenn die Großeltern sterben, wird den Enkeln erzählt, die Oma oder der Opa schauen jetzt vom Himmel aus zu. Die ersten Christen, sahen die Auferstehung dagegen als ein einmaliges, alle lebenden und Toten umfassendes Ereignis in der Zukunft an.

Auch wenn wir über das wie und wann nicht genau Bescheid wissen, eines stellt der Apostel Paulus doch sehr klar: „Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus gehofft haben, so sind wir die elendesten von allen Menschen (1 Kor. 15, 19)“. Durch Jesu Auferstehung sind auch seine Wunder zu Lebzeiten nicht ein einmaliges Strohfeuer, sind seine Worte nicht Beruhigung für Kinder. Es ist der Zuspruch, dass sich das Gute und Wahre fortsetzten wird. Es ist die Gewissheit, dass die Mühe auf Erden für Kranke, Schwache, für Ausgestoßene, für Traurige, Hilflose einzustehen, nicht vergeblich bleiben wird. Aus dieser Hoffnung heraus ist das St. Spyridon – Nachtunterkunft für Obdachlose jeden Abend für jede und jeden geöffnet. Seit Januar, hoffentlich noch viele Jahre lang.

Vasile am ersten Abend im St. Spyridon, frisch gewaschen und neu eingekleidet.
Mihail war früher Richter, kann sich noch nicht einmal leisten, in seinem winzigen Heim zu heizen. Daher kam er im Winter des öfteren in St. Spyridon.
Nadejda im frischen Bademantel. Sie hatte vor ihrer Ankunft im St. Spyridon nur noch wenig menschlichen Kontakt.