Geschichten, die das Leben schreibt

Egal wie schlimm eine Geschichte auch sei, die Zuhörerinnen sind zufrieden, wenn sich die Situation nur verbessert. Nichts ist offenbar langweiliger als Stillstand. In der Nachtunterkunft St. Spyridon passiert gerade viel. Da, wo bis vor kurzem nur Rohbau und nackte Außenwände zu sehen war, steht jetzt ein verputztes Haus! An dieser Verwandlung haben auch einige Besucher des St. Spyridon mitgearbeitet. Stolz, froh und selbstverständlich gegen Bezahlung haben sie sich an den Bauarbeiten beteiligt. Eine gute Geschichte.

Anders als die Geschichte von Viorica: 28 Jahre alt, ohne Obdach, Mutter eines Kindes, welches nicht bei ihr lebt, Ehemann verstorben, der neue Freund hat ihr eine schwere Brandwunde zugefügt; die Mutter interessiert sich nicht mehr, der Vater selbst auf der Straße.

Pfarrer Aga hofft dennoch, dass auch die Geschichte von Viorica sich noch zum Besseren wenden lässt. Mit der Hilfe einer Sozialarbeiterin und eines Psychologen, mit dem warmen Bett im St. Spyridon und mit unserer Hilfe. Und es wird Zeit brauchen. Denn Verbesserung bedeutet noch nicht, dass alles gut ist.

Eugen ist mit vollem Einsatz auf der Baustelle dabei.
Viorica hat in ihrem Leben schmerzhaft gelernt, dass Vertrauen enttäuscht werden kann. Der erste Schritt in der sozialen Arbeit ist daher immer der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung.